Design Report 06/96: Deutscher Designer im Ausland
Magazin: Design Report
Ausgabe: No.06/96, Juni 1996
Artikel: S.12: Deutscher Designer im Ausland


Unter der thematischen Überschrift „Deutscher Designer im Ausland“ und anlässlich der Internationalen Design Konferenz in Aspen sollte ein kurzes Statement die eigene Arbeitssituation, als Designer im Londoner Büro von Jasper Morrison, reflektieren. Dazu sollte ein Objekt - der öffentliche Zeitungsständer - ausgewählt werden, das `gutes Design´ darstellt:

„Ich schätze das Bauhaus und auch die Ulmer Hochschule, obwohl ich bei dem Voreiter des `Neuen deutschen Designs´, Andreas Brandolini, gearbeitet habe. Ich persönlich bin eher für ein Design, das `straight forward´ ist, am Produktionsprozess beteiligt ist und die Balance zwischen Produktion und Imagination hält. Ich bin nicht so sehr an künstlerischer Verspieltheit interessiert. Mit Sicherheit macht auch Jasper Morrison eine Art `deutsches´ Design. Schließlich gehört er ja auch auf dem deutschen Markt zu den stärker präsenten Designern. Etwas traurig ist jedoch, dass ich in Deutschland außer zwei oder drei Leuten niemand gewusst hätte, bei dem ich wirklich hätte arbeiten wollen. Da würden mich einige italienische Designer mehr reizen. Aber in den großen deutschen Büros würde ein junger Designer gar nicht eigenverantwortlich interessante Aufgaben bearbeiten dürfen. Man wäre lediglich für technische Details zuständig und könnte keine konzeptionellen Neuansätze entwickeln.“